Das Handball gehört zu den dynamischsten Sportarten überhaupt und verlangt den Spielern so einiges ab. Damit du im nächsten Training mit der richtigen Wurftechnik punkten kannst, stellen wir dir in diesem Blogbeitrag alle Handball Wurftechniken vor.
Schlagwurf
Der Schlagwurf ist die wohl wichtigste Wurftechnik im Handball. Er stellt die Grundtechnik des Werfens dar und alle anderen Wurftechniken basieren auf dieser Wurfart. Oft wird der Schlagwurf auch als Stemmwurf oder Kernwurf bezeichnet. Um diesen Wurf korrekt auszuführen, musst du einen Ausfallschritt machen, wobei du als Rechtshänder dein linkes Bein vorne hast. Bei Linkshändern ist es genau anders herum – hier muss das rechte Bein vorne stehen. Dein vorderes Bein drehst du dabei leicht nach innen. Den Handball hältst du mit deinem Wurfarm vor deinem Körper und führst ihn dann über deinen Kopf nach hinten. Dabei sollte dein Wurfarm gestreckt sein und dein Ellbogen sollte sich auf Schulterhöhe befinden. In dieser Position muss deine Schulter leicht nach vorne zeigen und dein Oberkörper sich in einer leichten Bogenspannung – sprich in einem leichten Hohlkreuz – befinden. Diese Bogenspannung löst du auf, damit dein Oberkörper nach vorne beschleunigt wird. Durch die Oberkörperrotation gewinnst du zusätzliche Energie. Den Ball kannst du durch den Armzug und einem Nachdruck aus dem Handgelenk noch weiter beschleunigen und außerdem die richtige Richtung geben. Nach der Ausführung dieser Bewegung kannst du als Rechtshänder deinen Schwung mit dem rechten Bein abfangen, dein Blick muss dabei in Wurfrichtung bleiben. Mit dieser Handball Wurftechnik erreichen Profispieler eine Ballgeschwindigkeit von bis zu 130 km/h. Mit weniger Kraft kommt der Schlagwurf häufig als Pass zum Einsatz.
Sprungwurf
Eine ebenfalls sehr wichtige Technik ist der Sprungwurf. Den Sprungwurf beginnst du mit einem Anlauf nach dem typischen Dreischrittrhytmus. Danach kommt es zum Absprung, wobei du deinen Wurfarm nach hinten oben lenkst. Beim Absprung kannst du deinen Schwung verstärken, indem du dein rechtes Knie (bei Rechtshändern) nach oben ziehst und anwinkelst. Außerdem erhältst du dadurch mehr Stabilisation. Während du dich in der Luft befindest, führst du um den Ball zu werfen, die gleiche Wurfbewegung wie beim Schlagwurf aus. Danach kommt es zur Landung, die du entweder beidbeinig oder auf einem Bein ausführen kannst. Bei einer einbeinigen Landung erfolgt diese immer auf dem Absprungbein.
Der Sprungwurf und der Schlagwurf sind mit Abstand die wichtigsten Wurftechniken im Handball – ohne sie sind kein Training und kein Spiel möglich. Im Gegensatz dazu kommen die folgenden Techniken nur in den höheren Ligen oder bei den Profis vor.
Laufwurf
Eine weitere Handball Wurftechnik, welche wie der Schlagwurf ausgeführt wird, ist der sogenannte Laufwurf. Wie der Name schon sagt, erfolgt hier der Wurf jedoch beim Laufen. Bei dem Laufwurf legst du den Handball in deine Wurfhand. Wenn dein seitengleiches Bein vorne ist, führst du den Wurf durch. Diese Wurftechnik kommt für den Torwart sehr überraschend, da er in der Regel nicht mit einer so schnell Durchführung rechnet und der Bewegungsablauf mit dem seitengleichen Bein vorne eher untypisch ist.
Fallwurf
Als nächstes widmen wir uns dem Fallwurf. Diesen Wurf solltest du einsetzen, wenn du dich bereits in unmittelbarer Nähe der Torraumlinie befindest. Den Fallwurf kannst du frontal aber auch aus der Drehung deines Körpers heraus ausführen. Dafür musst du die Füße parallel, etwa schulterbreit nebeneinander stellen und die Knie leicht beugen. Den Handball hältst du in beiden Händen vor deinem Oberkörper, der etwas nach vorne gebeugt ist. Während dem Ausholen mit der Wurfarmschulter beugst du deine Knie minimal nach vorne und startest die Fallbewegung. Durch die Streckung deiner Beine während dem Fall kannst du den Sprung nach vorne ausführen und dich von deinem Gegner lösen. Den Wurf an sich führst du aus, indem du deine Wurfarmschulter schnell nach vorne führst. Der Ball befindet sich dabei auf Kopfhöhe. Deinen Oberkörper kannst du nach der Fallbewegung mit deinen Händen abfangen oder du kannst dich abrollen.
Dreher
Die nächste Technik, die wir dir vorstellen möchten, ist der Dreher (auch Wuzzler genannt). Bei diesem Wurf springst du als Feldspieler in den Torraumkreis und führst den Ball mit deiner Wurfhand über den Kopf. Dabei ist ein hoher Sprung entscheidend, damit du ausreichend Zeit hast. An der höchsten Stelle überraschst du den Torwart, indem du den Ball in Rotation versetzt und an ihm vorbei schiebst. Durch den Drall ändert der Handball nach dem Aufsetzen seine Flugrichtung und springt seitlich am Torhüter vorbei in das Tor.
Flieger
Der sogenannte Flieger ist ebenfalls eine sehr beliebte Wurftechnik beim Handball. Dabei passt der ballführende Spieler den Handball zu einem Spieler, welcher in den Torraum springt. Dieser Spieler nimmt den Ball während dem Flug an und wirft. Besonders beliebt ist diese Wurftechnik bei Außenspielern.
Hüftwurf
Als nächstes wollen wir dir den Hüftwurf – auch Schlenzer genannt – erklären. Dabei wirfst du aus der Hüfte, wobei der Ball auf Hüfthöhe die Hand verlässt. Für Torhüter ist dies einer der schwierigsten Würfe, da er sehr überraschend und meist aus einer verdeckten Position kommt. Bei dieser Handballwurftechnik setzt du zuerst zu einem Schlagwurf an und spielst den Ball dann mit einem Ausfallschritt seitlich an der Hüfte des Gegners vorbei.
Heber
Als letzte Wurftechnik im Handball möchten wir dir an dieser Stellen noch den Heber vorstellen. Der Heber wird auch als Kopfleger bezeichnet. Die Besonderheit dabei ist, dass du den Ball nicht an der höchsten Stelle deines Sprung wirfst, sondern wartest, bis du wieder im Sinken bist. Dann „legst“ du den Handball über den Kopf des Torhüters. Dies ist wohl der technisch schwierigste Abschluss im Handball. Damit dieser gelingt, brauchst du einen hohen Sprung, damit du einen vorteilhaften Wurfwinkel einnehmen kannst. Nun täuschst du einen Wurf auf den langen Pfosten an. Wenn der gegnerische Torhüter die Abwärtsbewegung ausführt, kannst du den Handball über dessen Kopf hinweg ins Tor werfen. Dafür ist ein sehr präzises Timing nötig. In der Regel wird diese Wurftechnik angewendet, wenn der Torhüter bereits aus dem Tor kommt.